1. Grundlagen des Düngens
Bevor Sie mit dem Düngen beginnen, sollten Sie einige grundlegende Aspekte beachten:
• Bodenanalyse:
Eine Analyse des Bodens hilft zu verstehen, welche Nährstoffe bereits vorhanden sind und welche ergänzt werden müssen. So vermeiden Sie Überdüngung oder Mangelerscheinungen.
• Nährstoffe:
Pflanzen benötigen primär Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) als Hauptnährstoffe. Neben diesen Makronährstoffen sind auch Spurenelemente wie Magnesium, Calcium, Eisen und Zink wichtig.
• Düngemittelarten:
Es gibt mineralische und organische Dünger. Organische Dünger (wie Kompost oder Hornspäne) verbessern neben der Nährstoffversorgung auch die Bodenstruktur. Mineralische Dünger wirken oft schneller und gezielter.
• Zeitpunkt und Dosierung:
Der optimale Düngezeitpunkt hängt von der jeweiligen Pflanzenart und der Wachstumsphase ab. Die Dosierung sollte stets gemäß den Herstellerangaben erfolgen, um Schäden an den Pflanzen zu vermeiden.
2. Düngen von Blumen
Blumen benötigen zur Blüte und für eine kräftige Entwicklung oft einen gezielten Nährstoffschub:
• Frühjahr:
Ein Startdünger (am besten ein organisch-mineralischer Dünger) unterstützt das Wachstum nach der Winterpause.
• Blütephase:
Während der Blüte kann ein blühfördernder Dünger (mit etwas höherem Phosphorgehalt) helfen, die Blütenbildung zu intensivieren.
• Sommerpflege:
Leichte Nachdüngungen, oft als Flüssigdünger, können während der heißen Monate erfolgen, sollten aber nicht zu häufig sein, um die Pflanzen nicht zu überdüngen.
Praxis-Tipp: Verwenden Sie Dünger, der speziell für Blühpflanzen konzipiert ist, um ein optimales Nährstoffverhältnis zu erhalten.
3. Düngen von Rasen und Rollrasen
Ein gesunder Rasen erfordert eine ausgewogene Nährstoffversorgung, die sowohl bei herkömmlichem Rasen als auch bei Rollrasen zu beachten ist:
• Frühjahr:
Nach dem Winter hilft eine Frühjahrsdüngung, den Rasen zu stärken und das Wachstum anzuregen. Ein Dünger mit höherem Stickstoffanteil unterstützt das Laubwachstum.
• Sommer:
In heißen Perioden ist ein Langzeitdünger sinnvoll, der kontinuierlich Nährstoffe abgibt, ohne den Rasen zu verbrennen.
• Herbst:
Eine Herbstdüngung bereitet den Rasen auf den Winter vor. Hierbei sollte ein Dünger mit mehr Kalium eingesetzt werden, der die Frosthärte verbessert.
• Rollrasen:
Bei Rollrasen ist vor der Verlegung eine Bodenvorbereitung inklusive Düngung wichtig. Nach der Verlegung können spezielle Starterdünger die Verwurzelung fördern.
Praxis-Tipp: Achten Sie darauf, den Dünger gleichmäßig zu verteilen und die Dosierung exakt einzuhalten, um Verbrennungen im Rasen zu vermeiden.
4. Düngen von Koniferen
Koniferen – also Nadelbäume und immergrüne Gehölze – haben spezielle Bedürfnisse:
• Bodenvorbereitung:
Oft wachsen Koniferen in sauren Böden. Hier kann eine gezielte Kalkzugabe notwendig sein, wenn der pH-Wert zu niedrig ist.
• Spezialdünger:
Verwenden Sie Dünger, der auf den Bedarf von Koniferen abgestimmt ist. Diese enthalten häufig einen höheren Anteil an Magnesium und Spurenelementen, um eine grüne, gesunde Nadelentwicklung zu fördern.
• Zeitpunkt:
Der späte Frühling oder Frühsommer sind oft geeignete Zeitpunkte, um Koniferen zu düngen. Im Herbst sollte wegen möglicher Frostschäden vorsichtig vorgegangen werden.
Praxis-Tipp: Achten Sie auf Produkte, die für den Einsatz in Nadelwäldern empfohlen werden – sie sind meist speziell auf die Ansprüche von Koniferen abgestimmt.
5. Düngen von Laubbäumen
Laubbäume profitieren von einer bedarfsgerechten Nährstoffversorgung, um ihre Vitalität zu erhalten und ihre Widerstandskraft zu steigern:
• Frühjahr:
Eine Düngung im frühen Frühjahr unterstützt den Baum beim Austrieb und der Erneuerung der Blätter.
• Herbst:
Bei Bedarf kann eine Herbstdüngung sinnvoll sein, um die Lagerfähigkeit der Bäume zu verbessern. Dabei sollte der Fokus jedoch auf Kalium liegen, das die Frosthärte fördert.
• Jährliche Pflege:
Je nach Standort und Bodenzustand kann es sinnvoll sein, alle zwei bis drei Jahre eine umfassende Bodenverbesserung und Düngung durchzuführen.
Praxis-Tipp: Bei alten und großen Bäumen ist oftmals weniger mehr – eine zu hohe Nährstoffzufuhr kann zu übermäßigem vegetativem Wachstum führen, das den Baum anfälliger für Krankheiten macht.
Zusammenfassung
Das richtige Düngen ist essenziell, um Blumen, Rasen, Rollrasen, Koniferen und Laubbäume gesund und kräftig zu halten. Wichtig ist, den Bedarf der jeweiligen Pflanzenart zu kennen und den Zeitpunkt sowie die Art des Düngers sorgfältig auszuwählen:
• Blumen: Setzen Sie auf blühfördernde Dünger in der Blütephase.
• Rasen und Rollrasen: Nutzen Sie gezielte Frühjahrs-, Sommer- und Herbstdüngungen für ein ganzjährig gesundes Gras.
• Koniferen: Achten Sie auf die speziellen Bedürfnisse in sauren Böden und verwenden Sie dafür geeignete Dünger.
• Laubbäume: Unterstützen Sie den Baum im Frühjahr und bei Bedarf im Herbst, ohne zu überdüngen.
Praktische Tipps, wie die Bodenanalyse und die Einhaltung der empfohlenen Dosierung, tragen dazu bei, dass Ihre Pflanzen optimal versorgt sind und langfristig ihre Gesundheit und Schönheit bewahren.
Mit diesem Ratgeber sollten Sie in der Lage sein, Ihre Gartenpflanzen bedarfsgerecht zu düngen und so ein gesundes Wachstum sowie eine nachhaltige Entwicklung zu fördern. Bei Unsicherheiten oder speziellen Fragestellungen empfiehlt sich immer der Rat eines Fachmanns oder einer Fachfrau im Gartenbau, denn bei diesem Ratgeber besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit!